Transformationspläne der bp-Raffinerie Lingen

Ministerpräsident Stephan Weil informiert sich beim Besuch

Lingen, 04.12.2023.
Bilder: © BP Lingen

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat bei seinem Besuch der bp-Raffinerie in Lingen am Freitag, 1. Dezember 2023, die Deutschland-Strategie des Unternehmens und die in der Entwicklung befindlichen Transformationspläne für den Standort begrüßt.

Der Ministerpräsident wurde von Ulrich Grammann, verantwortlich für das zukünftige Konzept des Standortes, und dem Betriebsratsvorsitzenden Michael Fastabend empfangen. Weil informierte sich über den geplanten Wandel der Raffinerie zu einem integrierten Energiezentrum, das bis 2030 in Lingen entstehen und eine Vielzahl emissionsarmer Energielösungen anbieten soll. „Die Landesregierung unterstützt die Transformation“, sagte der Ministerpräsident während der Vorstellung der Projekte und unterstrich die Rolle der Raffinerie für die Versorgungssicherheit Niedersachsens. Positiv bewertete Weil die Planungen zur Ausweitung der Produktion von Biokraftstoffen. „Es ist ermutigend zu sehen, wie sich ein traditionelles Unternehmen aus der Ölindustrie auf den Weg in die klimagerechte Transformation macht. Ein solches Engagement benötigen wir, wenn wir die Dekarbonisierung meistern und gleichzeitig Energieversorgungssicherheit in Deutschland erhalten wollen.“

Ein zentrales Thema der Gespräche war auch der Stand des Projektes „Lingen Green Hydrogen“ zum Bau einer 100 MW Elektrolyse-Anlage und die möglichen Auswirkungen des jüngsten Urteils zum Klima- und Transformationsfonds, da die Finanzierung und termingerechte Durchführung dieses Projekts auch von der Freigabe der Haushaltsmittel abhängen. Die zahlreichen Wasserstoffprojekte in Niedersachsen seien für die Energiewende unverzichtbar, der Bund müsse deshalb seine Förderungszusagen einhalten, so der Ministerpräsident.

Die Transformation unserer Raffinerie soll ein bedeutender Schritt im Rahmen der Deutschland-Strategie von bp sein – es geht sowohl um Gewährleistung der Versorgungsicherheit als auch um die Beschleunigung der Energiewende.“ 

Ulrich Grammann, bp

v.l.n.r.: Iulian Lupu, Ulrich Grammann (beide bp), Ministerpräsident Stephan Weil, Oberbürgermeister Dieter Krone, Michael Fastabend, Dr. Franz Haking (beide ebenfalls bp).

bp hat bereits den Grundstein für die Umwandlung der Raffinerie gelegt und erste Projektmeilensteine erreicht: Seit Februar 2022 produziert der Standort als erste industrielle Produktionsstätte in Deutschland nachhaltigen Flugkraftstoff aus gebrauchtem Speiseöl im sogenannten „Co-Processing“-Verfahren, bei dem die biogene Komponente gemeinsam mit Rohöl in den Anlagen verarbeitet wird. Diese alternativen Flugkraftstoffe sind als sogenannte Drop-In-Kraftstoffe kompatibel mit der bestehenden Flugzeugflotte und daher austauschbar mit konventionellem Kerosin. Mit dem im September geplanten Start eines 7-Tage-Versuchs zum Einsatz eines weiteren biogenen Einsatzstoffes im Raffinerieprozess, dem Öl der Carinata-Pflanze, wird bp einen nächsten wichtigen Meilenstein erreichen. Die Non-Food-Pflanze erhöht die Verfügbarkeit von nachhaltigeren Rohstoffen für die biogene Verarbeitung erheblich, was sowohl für Deutschland als auch für die EU von strategischer Bedeutung ist.

Im Rahmen einer Werksführung kam Ministerpräsident Stephan Weil in Begleitung von Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone mit einigen Mitarbeitenden und Auszubildenden zu den Themen ins Gespräch. Ministerpräsident Weil zeigte sich erfreut darüber, dass die Transformationspläne der bp-Raffinerie Lingen ein wichtiges Bekenntnis zum Standort Deutschland und ein positives Signal für das Emsland und Niedersachsen seien.

Über die Raffinerie

Die Raffinerie in Lingen gehört seit 2002 zum bp Konzern, einem der größten Energieunternehmen der Welt. Derzeit arbeiten rund 750 Mitarbeitende bei bp in Lingen. Aus den jährlich verarbeiteten rund 5 Millionen Tonnen Rohöl werden unter anderem Kraftstoffe, Heizöl und chemische Vorprodukte hergestellt, die an Großhändler, Zwischenhändler und über Tankstellen an den Endkunden verkauft werden. Als einzig verbliebene Kraftstoffraffinerie in Niedersachsen wird annähernd sämtliches in Niedersachsen gefördertes Rohöl hier verarbeitet. Der Standort strebt an, eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung von bp in ein integriertes Energieunternehmen zu spielen, das sichere, bezahlbare und emissionsärmere Energielösungen anbieten soll.

Weitere Informationen unter http://www.bp.de 

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