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Das Projekt GET H2 Nukleus nimmt weiter Form an: Wasserstoff-Konsortium bewirbt sich um EU-Fördergelder.

Pressemitteilung des GET H2 Konsortiums. Lingen/Essen/Bochum, 20. November 2020.

Wasserstoff-Konsortium bewirbt sich um EU-Fördergelder

  • Projekt ist wegweisend für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland
  • Förderung und regulatorische Weichenstellungen für Umsetzbarkeit wichtige Bausteine

Lingen/Essen/Bochum, 20. November 2020. Das Projekt GET H2 Nukleus nimmt weiter Form an. Ziel ist die Schaffung des landesweit ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoffnetzes mit skalierbarer industrieller Erzeugung von grünem Wasserstoff. Das Wasserstoff-Konsortium um RWE Generation, bp, Evonik, Nowega und OGE hat jetzt einen Antrag auf Förderung aus dem EU Innovation Fund eingereicht.

Konkret geht es bei dem Förderantrag um die Übernahme eines Teils der Investitions- und Betriebskosten von RWE und bp für die Erzeugung und Abnahme des grünen Wasserstoffs im Rahmen des GET H2 Nukleus. Die beantragte Fördersumme beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag verteilt über zehn Jahre. Eine Förderzusage wäre wichtig, um im Rahmen des zur Erreichung der Klimaziele angestrebten Hochlaufs von klimaneutralen Wasserstoff das Projekt zur Wirtschaftlichkeit zu führen und verbindliche Investitionsentscheidungen zu ermöglichen.

GET H2 Nukleus will den nationalen Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette in Deutschland in Gang setzen. Dafür plant RWE Generation, auf dem Gelände ihres Gaskraftwerks in Lingen in einem ersten Schritt eine 100-Megawatt-Elektrolyseanlage zu errichten. Die dann größte existierende Anlage dieser Art in Deutschland wird voraussichtlich ab 2024 pro Stunde zwei Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Dieser soll in künftig auf Wasserstofftransport umgestellte bestehende Leitungen des Erdgas-Fernleitungsnetzes zur bp Raffinerie in Gelsenkirchen, zum Chemiepark Marl der Evonik sowie gegebenenfalls zu weiteren Abnehmern gelangen.

Wasserstoff ist bereits heute ein wichtiger Baustein in der chemischen Industrie und wird zukünftig eine noch größere Rolle spielen. Im Chemiepark Marl zeigt sich beispielsweise, wie vielseitig Wasserstoff bereits heute eingesetzt wird. Der Stoff kommt auf dem Gelände mit knapp 20 Unternehmen in fast jedem Labor und jeder Anlage zum Einsatz – und dass fast immer bei entscheidenden Prozessen.

In der bp Raffinerie in Gelsenkirchen soll der grüne Wasserstoff für 105.000 Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr sorgen. Über den Förderzeitraum von zehn Jahren würde das eine Einsparung von insgesamt rund 1 Mio. Tonnen CO2 bedeuten. In Unterstützung für die EU Innovation Fund Bewerbung wurde die Nutzung von grünem Wasserstoff in der bp Raffinerie Gelsenkirchen im Rahmen einer technischen Untersuchung tiefergehend analysiert. Dabei wurde die grundsätzliche Machbarkeit bestätigt.

Damit das gesamte Projekt zügig voranschreiten kann, braucht es neben Fördergeldern zudem die richtigen staatlichen Rahmenbedingungen – etwa eine Entlastung des bei der Wasserstoffproduktion eingesetzten Stroms von der EEG-Umlage sowie gesetzliche Regelungen für den Betrieb der Wasserstoffnetze, damit die bestehenden Gasleitungen umgestellt werden können. Für künftige Abnehmer wie bp ist die Anrechenbarkeit des grünen Wasserstoffs auf seine Treibhausgasminderungsziele entscheidend.

Der EU Innovation Fund (EU IF) ist eines der weltweit größten Finanzierungsprogramme für die Demonstration kohlenstoffarmer Technologien und Prozesse. Es konzentriert sich auf Vorzeigeprojekte mit Potenzial für erhebliche Emissionsreduktionen. Nach Antragsprüfung entscheidet der EU IF voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021, ob GET H2 Nukleus für die zweite Bewerbungsphase zugelassen wird. Bis Ende 2021 steht fest, ob der GET H2 Nukleus in den Genuss einer Förderung kommt.

Projektpartner GET H2 Nukleus:

BP Europa SE

Die BP Europa SE beschäftigt rund 10.500 Mitarbeiter in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und in Ungarn. Sitz der Gesellschaft ist Hamburg. Dort werden die Schmierstoffaktivitäten und das Luft- sowie Schifffahrtgeschäft betreut. Bochum ist Verwaltungssitz von bp in Deutschland und Heimat der deutschen Tankstellenmarke Aral. Hier sind die Versorgungs- und Vertriebseinheiten der bp Europa SE ansässig. Zudem betreibt das Unternehmen Raffinerien und Tankstellen in Europa. Mit etwa 43 Millionen Tonnen Mineralölprodukten der Marken Aral, bp und Castrol deckt die BP Europa SE einen Großteil des jährlichen europäischen Bedarfs. bp hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 oder früher klimaneutral zu sein. Dies soll auch durch die schrittweise Steigerung von Investitionen in erneuerbare Energien erreicht werden.

Evonik Industries AG

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 13,1 Mrd. € und einen Gewinn (bereinigtes EBITDA) von 2,15 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Mehr als 32.000 Mitarbeitern verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Die Division Technology & Infrastructure bündelt Expertise rund um die Chemieproduktion und ist Treiber von Innovation und Digitalisierung im produktionsnahen Umfeld. Mit Kompetenz, fachlicher Exzellenz und Kreativität bieten rund 8.000 Mitarbeiter alle Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Chemieanlage und entlang der Supply Chain.

Nowega GmbH

Die Nowega GmbH ist ein Fernleitungsnetzbetreiber mit Sitz in Münster. Das Tochterunternehmen der Erdgas Münster GmbH betreibt, wartet und vermarktet rund 1.500 Kilometer Gashochdruckleitungen. Das Leitungsnetz erstreckt sich von der niederländischen Grenze quer durch Niedersachsen und Teile Nordrhein-Westfalens bis in das Wendland und ist Teil der innereuropäischen Transportwege für Erdgas.

OGE GmbH

OGE ist einer der führenden Fernleitungsnetzbetreiber Europas. Mit unserem rund 12.000 Kilometern Leitungsnetz transportieren wir Gas durch ganz Deutschland und sind aufgrund unserer geographischen Lage das Verbindungsstück für die Gasflüsse im europäischen Binnenmarkt. Unsere 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für Versorgungssicherheit. Wir stellen unser Netz allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei, marktgerecht und transparent zur Verfügung. Wir gestalten Energieversorgung. Heute und im Energiemix der Zukunft.

RWE Generation SE

Die RWE Generation SE, Essen, verantwortet innerhalb des RWE Konzerns die Stromerzeugung mit Gas, Steinkohle, Wasserkraft und Biomasse. Das Unternehmen vereint unter seinem Dach die Expertise von etwa 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei. Gemeinsam betreiben sie Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von rund 25 Gigawatt. Die Anlagen tragen mit ihrer gesicherten und flexiblen Leistung dazu bei, dass die Versorgung im europäischen Stromnetz auch bei stetig wachsendem Beitrag der von Natur aus volatilen erneuerbaren Energien jederzeit zuverlässig funktioniert.

 

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