bp plant den Bau einer Elektrolyseanlage in Lingen. Das Ziel des Projekts ist, grünen Wasserstoff für industrielle Endverbraucher möglichst vielen Teilen Europas bereitzustellen, gleichzeitig weniger Emissionen auszustoßen und mehr emissionsärmere Kraftstoffe zu erzeugen.
In einem ersten Schritt soll ein 100 Megawatt (MW) Elektrolyseur aufgebaut werden, beliefert mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie, perspektivisch, den bp eigenen Offshore-Windprojekten an der deutschen Nordseeküste. In einem zweiten Schritt soll dann grüner Wasserstoff mit einer Kapazität von mehreren Tonnen pro Stunde produziert werden. Dieser grüne Wasserstoff soll an die bp Raffinerie sowie über ein nahegelegenes, öffentliches Pipeline-Netz auch an weitere Abnehmer in Deutschland und Europa geliefert werden.
In der Raffinerie soll der grüne Wasserstoff mittelfristig einen erheblichen Teil des derzeit aus fossilem Erdgas erzeugten Wasserstoffs ersetzen und somit zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen am Standort beitragen. Andere Abnehmer sollen die Möglichkeit erhalten, den Wasserstoff zur Dekarbonisierung ihrer Produktionsprozesse oder auch als grünen Treibstoff einzusetzen.
Eine Erhöhung der Elektrolysekapazität in weiteren Schritten soll dazu führen, dass sich die angebotene Wasserstoffmenge für alle Abnehmer deutlich erhöht. Voraussetzung dafür wäre eine Leistungssteigerung der Elektrolyse auf deutlich über 500 MW in nachfolgenden Projektphasen. Die gesamte erdgasbasierte Wasserstoffproduktion der Raffinerie könnte damit treibhausgasneutral werden. Perspektivisch soll die Produktion wichtiger synthetischer, nachhaltigerer Flugkraftstoffe und eine direkte umweltfreundliche Nutzung von Wasserstoff im Schwerlast- und Schiffsverkehr möglich werden.
Für das Projekt wurde ein Förderantrag als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) auf den Weg gebracht. Dabei handelt es sich um eines der größten Programme für innovative CO2–arme Technologien, das sich unter anderem an die energieintensive Industrie richtet. Abhängig von der Zusage zur IPCEI-Förderung könnte bp den Elektrolyseur im Jahr 2026 in Betrieb nehmen.
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